Gemeindegruppe Grüner Hahn

Neue Gemeindegruppe beschäftigt sich mit Umweltmanagement

Seit einem halben Jahr gibt es in der reformierten Gemeinde Emden eine neue Arbeitsgruppe. Sieben Ehrenamtliche, die Pastorin Reinhild Gedenk und Pastor Manfred Meyer kümmern sich seitdem um das Projekt „Grüner Hahn“. Dahinter verbirgt sich ein Programm, mit dem Kirchengemeinden Umweltmanagement betreiben können. Dabei geht es nicht nur um Energieverbrauch für Heizung und Strom, zum Umweltmanagement gehören auch die Vermeidung von Müll, die Senkung des Wasserverbrauchs und die naturnahe Gestaltung von Außenflächen, um Artenvielfalt zu ermöglichen. Im Herbst 2009 beschloss die Gesamtsynode dieses Programm, das in der Westfälischen Landeskirche entwickelt wurde, einzuführen und zunächst in fünf Kirchengemeinden Experten dafür ausbilden zu lassen.

Auch die Gemeinde Emden bewarb sich und bildete ein Umweltteam. Das hat seitdem alle 13 Gebäude der Kirchengemeinde begangen und anhand eines standardisierten Fragebogens bewertet. Sie haben Umweltleitlinien formuliert und einen Gottesdienst als Auftaktveranstaltung des Gemeindeprojektes gestaltet. Etwa alle drei bis vier Wochen haben sie sich getroffen, zwei aus der Gruppe haben an den zwei landeskirchlichen Tagesseminaren teilgenommen. Schon relativ zeitaufwändig. „Das Projekt geht eindeutig zu Lasten anderer Tätigkeiten“, meint Thomas Schüning. Er ist ein gutes Beispiel, dass es Kirchengemeinden gelingen kann, für zeitlich überschaubare und befristete Aufgaben, neue ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen. Vorher kam der ehemals in der Solarbranche tätige Ingenieur zwar regelmäßig zum Gottesdienst, hatte sich aber sonst noch nicht in der Gemeinde engagiert. Auch Britta Petersson ist  eine neue Ehrenamtliche. Sie arbeitet als  Ingenieurin bei einem Blockheizkraftwerk in Papenburg und hat dort schon ein Zertifizierungsverfahren abgewickelt, so wie es die Gemeinde Emden mit dem Grünen Hahn jetzt plant. Schon häufiger hatte die alleinerziehende Mutter von drei Kindern nach Möglichkeiten der Mitarbeit in der Gemeinde gesucht. Jetzt ist sie hochaktiv.

Überhaupt sind alle Ehrenamtlichen der Gruppe irgendwie Experten. Alle eint, dass sie sich auch im Privaten für die Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Zu Hause haben sie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, achten beim Einkauf auf Umweltbelastung und Produktionsbedingungen, fahren bewusst nicht Auto sondern Rad und versuchen im Haushalt bewusst Energie zu sparen. „Wir haben schon Erfahrungen gesammelt, wollen andere jetzt andere anstecken und möglichst viele Gemeindeglieder mitnehmen“, beschreibt Thomas Schüning auch ein Motiv für sein Engagement.

So weit, dass sie konkrete Maßnahmen für die Gemeinde vorschlagen können, sei die Gruppe noch nicht. Bei allem was sie plane, gehe es stets darum, dass es sinnvoll für das Gemeindeleben sei.

 

Foto: Thomas Schüning, Pastorin Reinhild Gedenk, Helga Mennenga und Helmut Hollander, Malermeister