Diakonie: Wohnungslose brauchen zielgenaue Unterstützung

Anlässlich der Vorstellung der ersten amtlichen Statistik untergebrachter wohnungsloser Menschen in Deutschland durch das Statistische Bundesamt fordert die Diakonie Deutschland die Bundesregierung auf, wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention von Wohnungslosigkeit zu ergreifen.178.000 Menschen wurden am Stichtag 31. Januar 2022 in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe gezählt.

Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik Diakonie Deutschland: "Wir begrüßen es sehr, dass mit der ersten amtlichen Statistik untergebrachter Wohnungsloser nun Zahlen vorliegen, wie viele Menschen in Deutschland in Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe untergebracht sind. Wir brauchen einen Nationalen Aktionsplan zur Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030, den die Ampel-Koalition angekündigt hat. Die Ergebnisse der Statistik zeigen: Jeder einzelne wohnungslose Mensch ist einer zu viel!

Wir brauchen dringend neue Initiativen und Konzepte, um endlich voran zu kommen. Dazu zählen beispielsweise Quoten für wohnungslose Menschen beim sozialen Wohnungsbau oder wohnbegleitende Hilfen, wie zum Beispiel der Housing-First-Ansatz. Wir brauchen eine Wohnungspolitik, die das Grundrecht auf Wohnen für alle Menschen verwirklicht.

Die Zahlen der Statistik sind zudem unvollständig, denn wer auf der Straße lebt oder vorübergehend bei Freunden oder Familie untergekommen ist, kommt darin nicht vor und selbst die Untergebrachten werden nicht vollständig erfasst. Die tatsächlichen Zahl der Wohnungslosen dürfte um ein vielfaches höher sein. Die Diakonie Deutschland begrüßt deshalb, dass die Bundesregierung eine weitere umfangreiche repräsentative Erhebung beauftragt hat. Realistische Daten sind notwendig, um zielgenau zu helfen."

14. Juli 2022
Pressemitteilung der Diakonie Deutschland

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