Bekämpfung der Kinderarmut ist oberste Priorität

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Mit einem starken Appell zur Bekämpfung der Kinderarmut ist am Samstagabend, dem28. Juni, der offizielle Teil der Vollversammlung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal zu Ende gegangen. Die Vollversammlung rief die Mitgliedskirchen in Afrika, Asien und Deutschland dazu auf, innovative konkrete Projekte vor Ort umzusetzen.

Als Beispiele genannt wurden vor allem Zentren für mangelernährte Kinder, Ausbildungszentren für Jugendliche und Auffangstationen für Straßenkinder. Die VEM wird solche Projekte weiter fördern und neue Projekte vor allem in der Startphase unterstützen. Die mehr als 100 Partnerschaften zwischen afrikanischen, asiatischen und deutschen Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Institutionen sollen ebenfalls ermutigt werden, neue Projekte zu entwickeln. Hier werden innovative Pilotprojekte besonders ausgezeichnet.

Außerdem werden die Ursachen der Kinderarmut in den Blick genommen. Bildung sei ein wichtiger Schlüssel, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen, so die Delegierten der Vollversammlung. Mit politischer Lobbyarbeit für das Recht auf Bildung, der Stärkung der kirchlichen Bildungsarbeit mit Kindergärten, Schulen und Universitäten und konkreten Projekten wie Stipendien für Schülerinnen und Schüler wollen die Kirchen Bildung stärken. Auch die Tatsache, dass extreme Armut oft mit Kinderreichtum einhergeht, wurde angesprochen. Die VEM-Mitgliedskirchen setzen deshalb jetzt das Thema Familienplanung auf ihre Tagesordnung setzen.

Auch gegen den Menschenhandel gehen die Kirchen in Zukunft stärker vor. Hier wird vor allem die Arbeit mit Opfern von Menschenhandel ausgebaut, zum Beispiel mit traumatherapeutischen Angeboten. Die Kirchen wollen außerdem mehr Aufmerksamkeit für das Thema wecken. Für Deutschland forderten die Delegierten ein uneingeschränktes Aufenthaltsrecht für die Opfer von Menschenhandel.

Neben dem Hauptthema „Kinderarmut und Menschenhandel“ widmeten sich die Vollversammlung auch anderen Themen wie der restriktiven Visapolitik. So waren mehreren Delegierten der Vollversammlung die Visa für Deutschland verweigert worden. Die Delegierten kritisierten vor allem die Vergabeverfahren des „Schengenhauses“ in der Demokratischen Republik Kongo. Dadurch, dass die belgische Regierung über die Visavergabe auch für Deutschland entscheide, gebe es kaum Möglichkeiten, Einspruch gegen oft unverständliche Visaverweigerungen einzulegen. Im vergangenen Jahr war einer ganzen kirchlichen Delegation ohne ersichtliche Gründe die Einreise nach Deutschland verweigert worden. Die VEM soll sich nun für eine Änderung dieses Systems einsetzen.

Die Delegierten der 7. Vollversammlung der VEM bestätigten außerdem bestehende Schwerpunkte der VEM-Arbeit wie den Einsatz für Klimagerechtigkeit, den interreligiösen Dialog, Evangelisation und Populärkultur oder die Auseinandersetzung mit dem Glauben an Hexerei und Dämonen.

Am Sonntag waren die 68 Delegierten aus elf Ländern in Gottesdiensten verschiedener Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland zu Gast. Die Evangelisch-reformierte Kirche ist eines der sieben deutschen Mitglieder und unterhält eine enge Partnerschaft zur indonesischen Karo-Batak-Kirche. Im Jahr 2008 fand die Vollversammlung auf Einladung der Evangelisch-reformierten Kirche auf Borkum statt.

Mehr Informationen und Bilder zur Vollversammlung gibt es unter www.vemission.org und www.facebook.com/vemission.


Quelle: Pressemitteilung der VEM
1. Juli 2014

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