Bericht aus Berehowe von der ukrainischen Grenze

Bild: Kraska / shutterstock.com

Der Chef der Diakonie der Reformierten Kirche in der Karpatho-Ukraine mit Sitz in der Kleinstadt Berehowe hat einen neuen Lagebericht nach Deutschland geschickt. Bela Nagy schrieb am Samstag, 5. März 2022, dass die Flüchtlinge aus den ukrainischen Kriegsgebieten in Wellen an die Westgrenze des Landes kämen. Da die Flucht aus der Hauptstadt Kiew seit Tagen nur mit dem Zug möglich sei, kämen die meisten Menschen derzeit am Bahnhof Csap-Záhony an. Viele, die zuvor mit dem Auto in die Grenzregion geflüchtet seien, hätten die Ukraine inzwischen in eines der Nachbarländer verlassen. Einige hätten sich jedoch entschieden, vorerst nicht weiter zu gehen. Diese kämen in Flüchtlingsunterkünften oder bei Privatpersonen unter. Männer im Alter von 18 bis 60 dürften das Land nicht verlassen, sie würden verpflichtet, sich an der Landesverteidigung zu beteiligen.

Bela Nagy rechnet in Kürze mit dem nächsten großen Zustrom von Flüchtlingen aus Charkow, Herson, Odessa, Mariupol. „Und die Liste geht weiter und weiter.“

Die Diakonische Koordinierungsstelle stehe in ständigem Kontakt mit den örtlichen Behörden und mit den Kirchengemeinden und ihren Pastoren. In fast allen Gemeinden seien bereits Flüchtlinge angekommen, die vor Ort mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt würden. „Unsere Sozialbäckerei ist im Dauerbetrieb. Wir liefern täglich frisches Brot an die Standorte.“ Bela Nagy berichtet auch, dass Tonnen von Spenden an das Militärkommando übergeben worden seien, um sie ins Landesinnere zu transportieren.

Täglich kämen Kleinspenden mit Transportern und Kleinbussen bis 3,5 Tonnen zum Diakonischen Büro. Die Regierung habe dafür an den Grenzübergängen einen „grünen Korridor“ zugelassen. Dadurch könnten Transporter und Kleinbusse bei vereinfachter Zollabfertigung außerhalb der Reihe die Grenze überqueren. Hilfe per LKW sei nur an der Grenze Csap-Záhony möglich, aber auch hier mit vereinfachter Abfertigung.

Bela Nagys Bericht schließt mit den Worten: „Bitte schließen Sie uns und alle Menschen, die in der Ukraine leben, in Ihre Gebete ein!“

Das Diakonische Werk der Evangelisch-reformierten Kirche hat zu Spenden für die Diakonie in der Ukraine aufgerufen. Es unterhält seit vielen Jahren eine Partnerschaft zur Diakonie der Reformierten Kirche in Transkarpatien und unterstützt dort ein Heim für ledige Mütter in Berehowe. Die ukrainische Kleinstadt (ungarisch: Beregszasz) liegt direkt an der ungarisch-ukrainischen Grenze etwa 300 km von Budapest entfernt.

8. März 2022
Ulf Preuß, Pressesprecher


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