Bundestag debattiert über Organspende

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat die Entscheidung des Bundestags begrüßt, dass die Organspende weiterhin die freiwillige Zustimmung benötigt.

Der Bundestag lehnte heute Vormittag den Gesetzentwurf der sogenannten doppelten Widerspruchslösung ab. Eine Gruppe um Gesundheitsminister Spahn (CDU) und den SPD-Gesundheitsexterten Karl Lauterbach hatte vorgeschlagen, dass jeder Bundesbürger automatisch als Organspender zur Verfügung stehe, außer er habe dem zuvor widersprochen.  Eine klare Mehrheit fand der Vorschlag, dass Bürger künftig bei Behörden und Ärzten für die Organspende sensibilisiert werden sollen und ihre Spendebereitschaft in einem Online-Register erklären können.

Heimbucher sagte nach der Abstimmung im Bundestag:

„Schon die Tatsache, dass der Bundestag diese anspruchsvolle ethisch-politische Entscheidung ohne Fraktionszwänge debattiert und getroffen hat, ist ein Qualitätszeichen für die demokratische Kultur unseres Landes.

Auch ich hätte gegen den faktischen Automatismus einer Widerspruchslösung und für eine Entscheidungslösung votiert. Dennoch hätte ich mit eine höhere Verbindlichkeit bei der Abfrage jedes mündigen Bundesbürgers gewünscht.

Ich bejahe die Organspende und sehe die Not vieler, die auf ein Spenderorgan warten. Wenn davon auszugehen ist, dass die meisten von uns als Betroffene ein Spenderorgan annehmen würden, dann ist umgekehrt auch von allen zu erwarten, dass sie sich zu der Frage äußern, ob sie auch selber zur Spende ihrer Organe bereit wären oder nicht. Das sollten wir alle jetzt auf freiwilliger Basis tun.“

16. Januar 2020
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

Argumentationshilfe in Sachen Organspende liefert die Webseite http://organspende-entscheide-ich.de der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD)

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