"Jetzt ist die Zeit" - Was für ein Fest in Nürnberg

Abschlussgottesdienst auf dem Hauptmarkt (Foto: T. Hartmann/Kirchentag)

In Nürnberg ist nach fünf Tagen der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Rund 25.000 Menschen nahmen an den beiden Schlussgottesdiensten in der Innenstadt teil.

Beim Gottesdienst auf dem Hauptmarkt, der auch in der ARD übertragen wurde, predigte der aus Südafrika stammende Pastor Quinton Ceasar aus Wiesmoor (Niedersachsen). Ceasar klagte Rassismus und Ausgrenzung an - auch in der Kirche selbst - und forderte ein deutliches Handeln in Bezug auf Klima- und Asylpolitik.

"Doch wenn ihr von der Liebe predigt, die alles besiegt,
und trotzdem meine Geschwister und mich diskriminiert –
wegen unseres Einkommen, unserer Hautfarbe,
unserer Behinderung oder unserer queeren Identität.
Dann sagen wir: Moetie liegie daai kind!
Meine Geschwister und ich –
wir sind Kirche.
Wir sind kein Gegenüber,
brauchen keine Nächstenliebe
oder Zuwendung von oben herab.
Wir sind Kirche.
Und meine Geschwister und ich sagen: Jetzt ist die Zeit!
Wir vertrauen eurer Liebe nicht.
Wir haben keine sicheren Orte
in euren Kirchen."
(Quinton Ceasar)

Fünf Tage lang fanden in Nürnberg rund 2.000 Veranstaltungen statt - darunter gesellschaftspolitische Diskussionen, interreligiöse Dialoge, Bibelarbeiten, neue Gottesdienstformen, große und kleine Kulturveranstaltungen. Nach den Schlussgottesdiensten zogen die Veranstalterinnen und Veranstalter eine positive Bilanz. "Der Kirchentag lebt. Wir sind wieder da", erklärte Kirchentagspräsident Thomas de Maizière.

Der kommende Kirchentag findet vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover statt.


Was für ein Treffpunkt!

Abendgebet am Donnerstagabend (Foto: Ulf Preuß)

Ein Kirchentagsort mitten in der Nürnberger Innenstadt war die evangelisch-reformierte St.-Martha-Kirche. In der Kirche gab es Gebete, Konzerte, offene Singangebote und Workshops. Vor der St. Martha Kirche und im Hof waren alle alle herzlich willkommen, sich auszuruhen, sich mit Getränken und etwas zum Essen zu versorgen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Regelmäßig war vor der Kirche das Schild zu lesen "Kirche überfüllt!". Viele Ehrenamtliche halfen unermüdlich mit, dass sich alle Gäste gut versorgt fühlten und in der Kirche und im Hof eine echte Kirchentagsstimmung entstand.

Videos und Bilder von "Martha trifft..." bei Instagram stmartha_nuernberg

und bei Instagram echt_reformiert

Jazzabend: 'Jeder Ton hat seine Zeit' mit Janne Mark und Band (Foto: Ulf Preuß)

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