Johannes a Lasco Bibliothek startet Stipendienprogramm

Die Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek hat ein Stipendienprogramm aufgelegt. „Wir wollen damit Wissenschaftlern das Arbeiten in der weltweit wichtigsten Sammlung zum reformierten Protestantismus ermöglichen“, sagte der wissenschaftliche Leiter, Pastor Marius Lange van Ravenswaay. Das international ausgerichtete „Hardenberg-Fellowship“-Programm richte sich an Theologen, aber auch an Juristen, Historiker oder Literaturwissenschaftler.

Die Stipendiaten könnten die Bibliothek und ihre Archive acht Wochen lang kostenlos nutzen, sagte Lange van Ravenswaay. Außerdem stelle die Bibliothek in dieser Zeit eine Wohnung in direkter Nachbarschaft zur Verfügung. Zusätzliches Geld könne den Forschern jedoch noch nicht gezahlt werden.

Das Projekt ist nach dem Reformator Albert Rizaeus Hardenberg (1510-1574) benannt, der vor allem in Bremen und Emden wirkte. Nach einem Streit in Bremen ging er nach Emden und wurde dort 1567 Erster Prediger an der Großen Kirche, in der er auch begraben wurde.

Die Hardenbergsche Bibliothek gehöre heute zu den bedeutendsten Teilen der Johannes-a-Lasco-Bibliothek, betonte Lange van Ravenswaay. Die 526 Druckschriften und 16 Handschriften umfassende Sammlung gilt als einzige fast vollständig erhaltene private Gelehrtenbibliothek aus der Mitte des 16. Jahrhunderts in Nordwestdeutschland. Die Bibliothek umfasse heute rund 150.000 Bände, darunter auch wertvolle Handschriften aus dem 14. Jahrhundert. Mit dem "Hardenberg-Fellowship"-Programm intensiviere die Bibliothek wieder ihre Forschungsarbeit, erläuterte Lange van Ravenswaay..

6. Juni 2011
Ulf Preuß, Pressesprecher (mit epd)

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