Kirche fordert schnellen Atomausstieg

Die Evangelisch-reformierte Kirche hat den Ausstieg aus der Atomkraft gefordert. „Jede weitere Nutzung der Kernenergie kann den Bestand der Schöpfung gefährden“ heißt es in einer Erklärung der Gesamtsynode vom heutigen Donnerstag. Darin setzen sich die 62 Synodenmitglieder für einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien ein.

Die Naturkatastrophe in Japan habe ein atomares Desaster ausgelöst, dessen regionales und globales Ausmaß nicht abzusehen seien, sagte Kirchenpräsident Schmidt vor der Synode. . „Die Verkettung von jeweils für äußerst unwahrscheinlich gehaltenen Umständen habe gezeigt, dass Kraftwerksbetreiber und Wissenschaft, Rettungskräfte und Politik den katastrophalen Folgen hilflos gegenüberstünden. Nach Tschernobyl und Fukushima seien die Risiken der Kernenergie weder zeitlich noch räumlich eingrenzbar. Daher sei ein schnellstmöglicher Ausstieg aus dieser Technologie anzustreben.  „Auch viele Mitglieder reformierter Kirchengemeinden seien der Gefahr ausgesetzt, so der Kirchenpräsident.vor der Synode. Die Kirchenleitung der Evangelisch-reformierten Kirche rufe die Kirchengemeinden auf, sich an einer öffentlichen Debatte zu beteiligen. Mit dieser Erklärung bekräftige die Kirche ihre ablehnende Haltung gegenüber der Kernkraft. Bereits seit rund 30 Jahren verpflichtet sich die Kirche in ihrer Verfassung zur Bewahrung der Schöpfung.

In der Erklärung heißt es, dass die Kirche alle politischen und gesellschaftlichen Bemühungen unterstütze, die weltweit zu einem Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie führten. Dabei mahnen die Synodalen an, dass der Ausstieg in einem gesamtgesellschaftlichen Konsens geschehen solle, der wirtschaftliche Vernunft, soziale Verantwortung und die Bewahrung der Schöpfung gleichermaßen berücksichtige.

19. Mai 2011
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

die Erklärung im Wortlaut

weitere Berichte zur Tagung der Gesamtsynode

 

Foto: Viktor Mildenberger / pixelio.de

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