Kirchenpräsident Schmidt würdigt ehrenamtliches Engagement

Kirchenpräsident Jann Schmidt hat die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements herausgestellt. "Keiner muss mehr geben, als er hat, und keiner bekommt mehr aufgetragen, als er bewältigen kann", sagte Schmidt am Donnerstagabend, 12. Mai, im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst der "Woche für das Leben" in Nordwestdeutschland. Das Motto lautete "Engagiert für das Leben: Einsatz mit Gewinn". Dieses Motto ist auch das Thema der diesjährigen bundesweiten Woche für das Leben. Sie wird in jedem Frühjahr von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) organisiert. 2011 solle die ehrenamtliche Arbeit im Vordergrund stehen. 33 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland engagierten sich nach Angaben der Veranstalter in sozialen Projekten in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Kirchengemeinden oder Nachbarschaftsinitiativen.

Schmidt setzte das ehrenamtliche Engagement in einen Gegensatz zum Handeln am Finanzmarkt, der stehe auch unter dem Vorzeichen des Gewinns. Einsatz und Gewinn für den einen bedeute dort allerdings, dass ein anderer bei ähnlichem Einsatz hohe Verluste hinnehmen müsse, sagte er. Ehrenamtliche Arbeit bringe hingegen Gewinne für beide Seiten. Im Projekt "Szenenwechsel" etwa engagierten sich Jugendliche in den Osterferien in einer sozialen Einrichtung, berichtete Schmidt. Damit brächten sie Kindern, Senioren oder Kranken Wertschätzung, Geduld und Aufmerksamkeit entgegen. Die jungen Menschen lernten dabei einen sozialen Arbeitsbereich kennen, könnten sich beruflich orientieren und erführen Freude und Dankbarkeit der ihnen anvertrauten Menschen.

Ehrenamtliches Engagement bei einigen dürfe jedoch nicht dazu führen, dass andere dies als Selbstverständlichkeit betrachteten, warnte der Kirchenpräsident: "Es gibt Ehrenamtliche, die leiden darunter, dass sie nicht Nein sagen können und so immer und immer mehr Ehrenämter verliehen bekommen, dass ihnen die Last zu schwer wird." Dann drohe der Einsatz zum Verlustgeschäft zu werden. Schmidt gestaltete die Feier gemeinsam mit dem lutherischen ostfriesischen Landessuperintendenten Detlef Klahr und dem katholischen Emslanddechanten Dietmar Blank. Im Anschluss wurden noch zwei weitere Hilfsprojekte vorgestellt. Ein ökumenisches Wohnviertelprojekt in Meppen-Esterfeld möchte den Kontakt und den Austausch der Bewohner des Ortsteils Esterfeld untereinander fördern. Der Freiwilligendienst "Gib 8!" des Diakonischen Werks der Grafschaft Bentheim aus Nordhorn bringt Freiwillige aller Altersgruppen und Hilfsprojekte zusammen.

13. Mai 2011
Ulf Preuß, Pressesprecher / Evangelischer Pressedienst (epd), Hannover

Zurück