Schiefster Turm nicht mehr in Suurhusen

Alte Kirche in Suurhusen (Foto: privat)

Der Kirchturm von Suurhusen in Ostfriesland gilt nicht mehr als schiefster Turm der Welt. Seit Sonntag, 11. September, ist dies offiziell der Schiefe Turm von Gau-Weinheim im Landkreis Alzey-Worms (Rheinland-Pfalz). Das Rekord-Instituts für Deutschland (RID) übergab eine entsprechende Urkunde. Messungen hatten ergeben, dass die Neigung des viereckigen Turms 5,43 Grad beträgt. Damit übertrifft sie nicht nur die des Schiefen Turms von Pisa (3,97 Grad), sondern auch die des bisherigen Rekordhalters aus Niedersachsen (5,19 Grad).

Als Wehrturm der mittelalterlichen Ortsbefestigung ist der Schiefe Turm von Gau-Weinheim beliebtes Wahrzeichen der Weinbaugemeinde. Der ursprünglich dreistöckige Bau wurde im Laufe der Geschichte aufgestockt, mit einer barocken Turmhaube verziert und beherbergt heute die Gemeindeglocken.

Der mehr als 560 Jahre alte Suurhuser Kirchturm wurde 2007 zum schiefsten Turm, als im Guiness-Buch der Rekorde erstmals diese neue Rekordkategorie aufgenommen wurde. Alljährlich besuchen bis zu 15.000 Gäste das kleine ostfriesische Dorf mit seinem markanten Turm. Bis 2007 galt der Schiefe Turm von Pisa als inoffizieller Weltmeister der schiefen Türme. Das Guinness-Buch der Rekorde erscheint in mehr als 100 Ländern. Das RID ist das deutschsprachige Pendant zum Guinness-Buch.

Der Suurhuser Pastor Frank Wessels gab sich schon vor der Vergabe des Titels an Gau-Weinheim als fairer Verlierer. Suurhusen habe 15 Jahre lang stolz den Titel des schiefsten Turms getragen, sagte er der Ostfriesenzeitung. Wenn ein anderer Turm schiefer sei, würden die Suurhuser das akzeptieren.

12. September 2022
Ulf Preuß, Pressesprecher

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