Synode der Konföderation tagt zum letzten Mal

Die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben ihre Zusammenarbeit neu geregelt. Dazu haben die fünf leitenden Theologen am Samstag, 8. März 2014, während der Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Hannover einen neuen Konföderationsvertrag unterzeichnet. Damit fällt ab 2015 die gemeinsame Synode ersatzlos weg. Stattdessen soll der zehnköpfige Rat der Konföderation, dem die leitenden Theologen der fünf Kirchen angehören, gestärkt werden. Ziel des neuen Vertrags ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Kirchen effektiver zu gestalten und den Öffentlichkeitsauftrag der Kirchen zu stärken.

Dem neuen Vertrag sind etwa vierjährige Verhandlungen vorweggegangen. An deren Beginn stand der Vorschlag, eine gemeinsame evangelische Kirche in Niedersachsen zu gründen. Das lehnten jedoch die vier kleineren Kirchen Braunschweigs, Oldenburgs, Schaumburg-Lippes und die Evangelisch-reformierte Kirche ab, während die hannoversche Landeskirche dieses Ziel weiterhin verfolgt. Im Herbst des vergangenen Jahres schließlich billigten die fünf Synoden den neu ausgehandelten Konföderationsvertrag, der ab 2015 gültig ist. Die Synode tagte somit nach Gründung der Konföderation 1971 zum letzten Mal.

Die Konföderation evangelischer Kirchen ist der Zusammenschluss der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, der Evangelisch-reformierten Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Sie nimmt gesellschaftliche Verantwortung für den evangelischen Teil der niedersächsischen Bevölkerung wahr und vertritt die gemeinsamen Anliegen der evangelischen Kirchen gegenüber dem Land Niedersachsen. Sie organisiert unter anderem die Polizei- und Gefängnisseelsorge und ist Ansprechpartner für das Land in Bildungsangelegenheiten. Insgesamt repräsentieren die fünf Kirchen rund 3,8 Millionen Protestanten im Land, etwa dreiviertel davon gehören zur hannoverschen Landeskirche.

Zudem stimmte die Konföderationssynode einem neuen Arbeitsrechtsmodell für die Beschäftigten in der Diakonie zu. Künftig werden die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund direkte Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern der niedersächsischen Diakonie führen. Für die rund 30.000 Beschäftigten in der Diakonie sollen dann „kirchenrechtlich legitimierte Tarifverträge" vereinbart werden.

8. März 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

Bild: Kirchenpräsident Martin Heimbucher (rechts) unterzeichnet den Konföderationsvertrag. Von links: Landesbischof Ralf Meister (Ev.-luth. Kirche Hannovers), Bischof Jan Janssen (Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg), Landesbischof Friedrich Weber (Ev.-luth. Kirche in Braunschweig) und Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (Ev.-luth. Kirche Schaumburg Lippe). (Foto: Jens Schulze)

Zurück