Umsicht bei Öffnung für Gottesdienste

Foto: Ulf Preuß

Die Evangelisch-reformierte Kirche rät zu einem umsichtigen Umgang in der Frage, ob und wann in den Kirchen wieder Gottesdienste stattfinden können. Kirchenpräsident Martin Heimbucher schreibt in einem Brief an alle evangelisch-reformierten Kirchengemeinden: „Bei den Überlegungen zur weiteren Entfaltung des gottesdienstlichen Lebens bei erweiterten Spielräumen soll in jedem Fall Umsicht vor Eile gehen.“ Er empfehle, nicht vor dem 17. Mai zu Gottesdiensten in die Kirchen einzuladen.

In einer gemeinsamen Erklärung kündigen die niedersächsische Landesregierung und die großen Glaubensgemeinschaften heute (30. April 2020) an, dass ab dem 7. Mai in Niedersachsen wieder Versammlungen in Gotteshäusern möglich sein sollen. Dafür würden aber umfangreiche Sicherheitsbestimmungen gelten. So müsse der Zugang zahlenmäßig begrenzt werden, je nach Größe des Raumes. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, müssten Markierungen angebracht werden. Auf den gemeinsamen Gesang solle möglichst verzichtet werden. Auch werde das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung empfohlen. Außerdem müssten Türklinken und Geländer regelmäßig gereinigt werden.

In seinem Schreiben kündigt Heimbucher an, dass jede Kirchengemeinde vor der Öffnung ihrer Kirche ein Hygienekonzept beschließen und dessen Umsetzung sicherstellen müsse. Wie genau die Bestimmungen in Niedersachsen ausfallen werden, sei aber noch unklar und werde wohl auch erst in der kommenden Woche feststehen. Ob unter diesen Rahmenbedingungen eine Kirchengemeinde zu einem Gottesdienst einladen wolle, müsse jeder Kirchenrat vor Ort entscheiden.

Heimbucher rät jedoch: „Lassen Sie sich nicht von Meldungen aus anderen Bundesländern und anderen Kirchen unter Druck setzen Und setzen Sie sich bitte auch selber nicht unter Druck.“ Schon zuvor hatte er empfohlen, die vielfältigen neu entwickelten digitalen Projekte weiterzuführen. Die Landeskirche werde ihr Angebot eines YouTube-Gottesdienstes für jeden Sonntag solange fortführen, wie Gottesdienste nur unter deutlichen Einschränkungen möglich seien.

30. April 2020
Ulf Preuß, Pressesprecher


Der Brief im Wortlaut

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